Donnerstag, 24. September 2015

Der Herbst wird bunt!


Lange war es still hier, aber ich war nicht untätig... ich war im Sommer in Kroatien, hab Haus unser geputzt und wenig genäht, war ja auch viel zu warm, um etwas anzuziehen....und (oh, oh die Bandscheibe...) viel im Tuch getragen.



Zu Hause angekommen ging es gleich an die Nähmaschine, denn aus dem 3 Monatsbaby ist während des Sommers ein ganz schön großer Kunter* geworden...Es passte nichts mehr!
Im Angesicht der vielen schönen und teils ungetragenen Sachen hab ich mich auf den Markt gestellt und dabei sogar ein paar neue Kunden gewonnen.
Außerdem kommt man mit einem Tragebaby oft mit anderen ins Gespräch.... eine Leidenschaft die verbindet.


Inzwischen melden sich auch Mamas mit großen Traglingen, so gibt's die meisten Klamotten jetzt bis Gr. 98.
Krabbelhose für große Krabbler

Hier seht ihr meinen kleinen zuriedenen Kunden, Foto mit freundlicher Genehmigung der Mama.

Der Schnitt ist von mir und kann wahlweise mit Bauchtasche, seitlicher Eingrifftasche oder ganz schlicht genäht werden...., die Hose wächst dank der langen Bündchen einige Monate mit.


 Raglanshirt mit Knopfleiste

Dann hab ich mich mal an dem Raglanshirt von Klimperklein ausgetobt und dafür den Sweat von Andrea Lauren genommen... das Ergebnis gefällt dem Fratz und der Mama sehr gut. Wird nicht das letzte Shirt sein!









 So.... das war es für heute. Es kommt aber mehr...als kleiner Vorgeschmack:

Es wird ein Herbstliches Giveaway über die neue  Facebookseite geben, ich habe ein Mobile für das Zimmer vom Keks gemacht...., mein Kindsknopf Tragetuch gefärbt und gleich noch ein Teddystoff mit...für das passende Mützchen, und ich habe endlich Label gestaltet.... die weden, sobald fertig, an allen meinen Kleidungsstücken zu finden sein.



Dienstag, 5. Mai 2015

Vom Frühling eingeholt!

Wenn man mit einem Neugeborenen zu Hause ist, überkommt einen früher oder später das Gefühl, man würde nichts schaffen. Die Zeit vergeht nicht, oder zu schnell und aus jeder Ecke der Wohnung schreien Dinge nach Aufmerksamkeit... die Anträge, der Abwasch, das Essen (ich hab Hunger, wie ein Bär), die Wäsche... denn der kleine Keks spuckt oft, meine dringend nach Umsetzung rufenden E-Books, der Windeleimer...





Aber am lautesten verlangt klein Charlotte nach mir und so kann ich weder denken, noch strukturiert arbeiten...dennoch hab ich mit dem Rest nicht laktierenden Hirn und 
einer Hand zwischen rechter und linker Brust versucht das wachsende Kind einzuholen. Doch grade genäht, schon knapp...





Ich hab festgestellt, dass ich manches gerne nähe, aber anderes gerne anziehe...und ich vieles genäht hab, was dann nie zum Einsatz kam. auch hab ich manchmal Stoffe probiert, Schnitte getestet und bemerkt, dass es meinem Kind gar nicht mehr passt. Inzwischen hab ich ca.40 Teile, die ich weder gewaschen, noch getragen hab und horte sie. Manches passt auch einfach nicht in unseren Schrank. All das biete ich hier an. Demnächst, zwischen stillen, wickeln...

 spielen,
Anproben von Hüten,















und so schläft sie dann ein. Ein kleiner Engerling!



Gr. 68, genäht für den Herbst und am Kind im April



 Weil das Wetter so schön war sind wir am Wochenende nach Chorin gefahren. Obwohl Charlotte Auto fahren ganz doll zum weinen findet, war sie ruhig und wir hatten einen schönen Baby tauglichen Ausflug miit frischer Luft, Sonne, Regen, Kaffee und Kuchen und schönen Fotos:








Donnerstag, 9. April 2015

Es hat ge-RUM-st!

Die ganzen Schwangerschaftswochen hab ich nur für meine Tochter genäht, jetzt ist sie seit 2 Wochen da, die Figur steht noch auf TOTALLY Mamma (lat.) und ich versuche den Spagat zwischen der kleinen "Nähung" in der Stillpause, dem unabdingbaren Tragekomfort und einer hoffnungsvollen Ja-ich-wer-wieder-fit Aussicht, kurz....

ich näh(t)e RAS nach dem Freebook von Nähfrosch.



Sensationell einfach und variabel. Mit Suchtpotenzial!

Das Superheldendesign von lillestoff hat der Papa vom Tragling ausgesucht.


Mir fehlt leider ein freiwilliger Nähresultatfotomacher und ich selbst hab nur eine Hand frei ;)









So ohne Bauch ist man anfangs irgendwie konturlos...

















 Die Testvariante von RAS habe ich aus einem Rest rot gepunkteten Jersey genäht, mit breitem Bund...



Und auch Charlotte hat natürlich einige Mini RAS bekommen... dazu später mehr...

Erstmal wird ge - RUM-st

Mittwoch, 8. April 2015

Ungeschönt, ungeschminkt und unsinnig - unser gescheiterter Einleitungsversuch in Woche 41

In der 41. Woche wurde es langsam ungemütlich im Bauch. Ich hatte das Gefühl, das Baby stieße wie ein Stein an meine Bauchwand und in jeder Kurve mit dem Auto schien sich das Köpfchen zu verkeilen.
Bei der letzten Untersuchung beim Frauenarzt war dann das CTG nicht wie gewohnt und wohl mehr aus dem Bauchgefühl, als durch echte Indikation überwies mich meine Ärztin in die Geburtsklinik.


Es fällt mir immer noch schwer einen Geburtsbericht zu schreiben, weil ich mit mir und der ganzen Geschichte noch nicht genug Abstand habe und es nicht spurlos an mir vorüber gegangen ist. Ich schreibe also, so, wie ich es eben schaffe, ich verzichte auf Nachkorrekturen, Groß und Kleinschreibung und alle anderen Regeln ordnen sich erfahrungsgemäß bei stark emotionalen Texten der Bedeutung unter, hier also nun die Geburtseinleitung meiner Drittgeborenen...

 

Tag 1 Freitag, 20.3.2015, 9 Uhr


CTG
Aufnahme und Geburtseinleitungsindikation, weil nur noch in einem von 4 Sektoren ein kleiner Rest Fruchtwasser übrig war...
Lotte saß auf dem Trocknen.....
Bezug des Vorwehenzimmers


11Uhr Untersuchung, 
MM 1cm durchlässig
erste Dosis Prostaglandingel


Brennen am MM
Leichte Wehen, starkes Ziehen
alle 2 Std CTG

17Uhr Untersuchung...
MM 1cm unverändert trotz Schmerz
stärkere Wehen, tieferes Atmen
in mich driften, pusten, Krampfen, 



Herzfrequenz von Charlotte erhöht
ab 22Uhr langsame "Besserung" der Schmerzen,
eine unruhige Nacht




Tag 2 Samstag, 21.3.2015,  6 Uhr


Früh aufgewacht mit dem Gedanken... vielleicht ist nachts was passiert, vielleicht wenigstens 1cm...

10Uhr Untersuchung von erwartungsvoller Ärztin, 
Zitat: "Na, dann schauen wir mal, ob es überhaupt noch nötig ist eine weitere Dosis einzulegen.."

Gesicht leicht enttäuscht, lächelnd, alles schön weich, mit Druck 1-2Finger durchlässig, aber sehr geburtsbereit

nochmal Gel
BRENNEN
Wehen, dolle
Unruhe, wechselnde Positionen, Krämpfe, pusten, wälzen, zähe Zeit



CTG Charlotte unstetig, immer starke Schwankungen
Hebamme meint, Einlauf brächte jetzt vielleicht was
später Nachmittag Einlauf
Auslauf im Flur

Schmerzen wie bei Geburtswehen, Schreie aus dem Bad
Leichte Verzweiflung
Na, wenn das jetzt nichts bringt....






Blutspuren im Slip
Gefühlt wunder blutender MM
Laut Hebamme ein Zeichen, dass es mit einem Ruck eine Öffnung gab
Hoffnung ohne Nerven

später Untersuchung......
MM 1cm - unverändert!

Ok, einmal noch Gel, ich lass mich breitschlagen, schließlich ist der Darm jetzt leer

Gel brennt, mein Körper wird steif, zittern, Angst
Rollende Wehen, Vierfüßler, Kreisen, Stöhnen, jede Sekunde ist Arbeit,
CTG.... rast
Ein Bad jetzt vielleicht?
Ok, ein Bad, das tut gut, Wehen werden stärker
Kreislauf sackt zusammen,






Auf die Liege, Seitenlage, nur noch im Bademantel ins immer, In die Decken gekrallt
Auf den Spitzen an Hasi gerochen, entspannt, entschmerzt
 
 
Schichtwechsel
Neue Hebamme hört mich und... erwartungsfroh.... ziehen Sie sich schon mal das Hemdchen  an, wir legen einen Zugang, falls es dann schnell gehen muss, bei Drittgebärenden weiß man nie....

gegen 22Uhr Untersuchung.... letzte Kraft... Zitternd....

MM 1cm geöffnet, durchlässig für einen Finger, SCHEIß DICKE FINGER HAT DIE HEBAMME...

Ärztin kommt. Ich weine...Versucht Zugang im Dunklen zu legen, Hasi fragt...IST DAS grad´ jetzt NÖTIG? (PANIK)

Ja, für Schmerzmittel oder falls es dem Kind schlechter geht.
Braunüle drin, schmerzt sehr... Zugang zu. 

Ich lass nix raus, nix rein. Ich bin durch.

Sie spült den Zugang. Irgendwohin, es schreit aus mir...und weint und zittert. 2 Frauen rechts an meinem Bett, ohne Licht

Zweiter Versuch Zugang, rechts, gelingt..... dann sind sie weg. Ich schlafe ein, Schmerzen bessern sich, mein Körper ist erschöpft, fängt sich aber. Ich schlafe und weiß .... ENDE


Tag 3 Sonntag, 22.3.2015, 8 Uhr


Morgens wache ich auf, sehe meinen Mann an und meine Augen gehen in Tränen unter. Ich kann nicht mehr. Ich habe Schuldgefühle dem Baby gegenüber...für all die Qual, meinem Körper gegenüber, dass ich das wie tobsüchtig auf mich einprügelnde Gel 4mal legen lassen hab, obwohl mein Körper noch nicht wollte....Ich überleg, wer mir hilft, was mir bleibt, gehen mit gestressten Baby, blutendem Muttermund, herumtelefonieren und Klinik wechseln? Selbstzahlerbehandlung, was, wenn mir keiner hilft und ich sterbe, dann ist Hasi allein, endlich traut er sich und ich versaue es.... ich kann nicht mehr.

1 Stunde später erscheint eine frische Hebamme und teilt mir mit, dass die Ärztin jetzt weitermachen möchte...GEL

Ich weine und schaffe nur zu sagen... WIR MACHEN GAR NICHTS mehr. Hebamme verwirrt... Warum nicht?
Ich erkläre weinend.... ich kann und will nicht mehr, nichts mehr, GAR NICHTS. ERROR.


Danach fragt sie, was ich möchte und ich muss Kaiserschnitt sagen, weil weder Gel, noch Tropf und PDA, noch eine Entlassung eine Option waren, ich wollte es beenden. so oder so. Ich hatte mich so sehr darauf gefreut das Köpfchen meiner dritten Tochter selbstbestimmt in die Hände zu nehmen, sie auf meiner Brust zu spüren und die Nabelschnur ganz langsam auspulsieren zu lassen, bevor ich sie trennen ließe.... Immer war ich ein "Kaiserschnittgegener" und eine natürliche Geburt als das Größte und bewegendste Erlebnis des gesamten Weib Seins empfinde...


Ich schäme mich dafür, aber ich verkrampfe, wenn jemand meinen Bauch berühren will, geschweige denn ist mein Körper nach den 48 Stunden bereit voller urvertrauen mein Baby zu gebären. Ich bin zu.
Es kommen 2 Ärzte und 2 Hebammen und ich muss alles noch einmal erkären.
Ich schaff das.

Ich rede, sie schauen, sie scheinen auch fertig.... sie wollen es nur noch ohne Kollateralschäden beenden. 



Ich hab einen Termin. 
Den Geburtstermin meiner Tochter....die auch am Ende ist.... 
Sonntag schlechte Herztöne.
Keine Wehen mehr....

Montag, den 23.3.2015 um 8 Uhr werden sie uns helfen und dich aus der verkappten Lage bergen!


Samstag, 7. März 2015

Das dritte Trimester, schleichende Übernahme meines Körpers in 14 Wochen


 Da sitzen wir nun, du strampelnd, ich wartend und schreiben unsere Geschichte auf. 38 Wochen teilen wir inzwischen diesen Körper und langsam wird´s eng. Ich gebe zu: "Ich haben fertig!"
Du offensichtlich noch nicht. Also nutze ich die Zeit und fange mal mit Woche 27 an...

Trotz der 20kg die ich in Woche 27 schon zugelegt hatte, haben wir uns nochmal zum Tango getraut, allerdings bekam ich wegen meines Bauchs nicht einmal meine High Heels mehr alleine zu, wodurch ich mir irgendwie deplatziert vor kam. Es ist im Allgemeinen keine Seltenheit, dass Schwangere oder Jungmamas mal auf einer Milonga (Tangoveranstaltung) auftauchen, allerdings fehlte mir in meinem neuen Mammma-Körper dazu oft auch schon ohne das Schuh Problem der Mut.
Nun gut, ein Stündchen waren wir da, dann reichte es, mir, dem Bauch und auch dem Papa.

Unser nächster Freizeitaktionsversuch war SCHWIMMEN. Es gibt hier in der Nähe eine kleine Schwimmhalle, die sich auf Schwangere und Babys spezialisiert hat und daher neben dem sehr sauberen Ambiente auch überdurchschnittlich viele Bademeister(innen)zu haben scheint. Das Wasser hat immer zwischen 32-35Grad und tat mir sehr gut. Hier war man rund, hier durft´ ich´s sein :)

Inzwischen hatten wir uns auch endlich entschieden, dass wir noch in der Schwangerschaft heiraten. Standesamtlich. Im kleinsten Kreis. Und dann mit Baby oder Blumenkind und ohne die besagten 20kg, dafür aber vielen Gästen und kirchlicher Zeremonie ausgiebig und in aller Ruhe das "große" Fest nachholen. Dafür mussten aber nun die Ringe her.
Das Aussuchen ging ziemlich schnell, da wir uns vorab für eine einfache Basis Variante in Weißgold mattiert entschieden haben, die bei mir später neben der Anpassung auf den "Nicht-Schwanger-Finger" noch poliert und mit Steinbesatz versehen werden soll.

      











      


  
BellySelfi :)



Von dem Moment an, an dem wir in Sachen Hochzeit wirklich aktiv geworden sind (Telefonieren nach Terminen der Wunschstandesämter, Familie nach kurzfristigen Terminen fragen, Urkunden besorgen, Blumen, Schuhe, Anzug zur Reinigung, Stühle für alle, Essen planen...Kleinster Kreis macht erstaunlich viel Arbeit) - bis zur Hochzeit vergingen 9 Tage. Ich hatte diese Entscheidung über Monate verschoben und immer nebenher nach einem Kleid geschaut, und es wurde von Monat zu Monat schwieriger und kälter draußen und ich runder. Nun ging es schnell und hier kommt das Ergebnis...





Nein, nicht das Bauchbild, das hier unten...
Und es war wirklich schön, nicht nur, weil wir jetzt den gleichen Namen haben, ein für mich erstaunlich wichtiger Familienfaktor, sondern auch, weil alle und damit meine ich wirklich ALLE sehr entspannt und friedlich waren, was nicht immer so ist. Einer dreht meistens frei... ;)

Mensch, war ich kaputt... Und Weihnachten stand auch vor der Tür. Und dafür gab´s unseren ersten "InnerBeziehungBaum"... Ohne das übliche stundenlange Baumtheater, so unkompliziert und reibungslos, wie es oft zwischen uns klappt und mich immer wieder erstaunt.

















2 Tage nach der Hochzeit war der nächste Untersuchungstermin. Hier war auch mal wieder ein Ultraschall fällig. Alles war super, erstes CTG 9P und Baby immerhin 36cm und 1000g... Bisschen kurz, bisschen schwer, bei diesen Werten - eindeutig ein Familienmitglied...
Direkt vom Arzt ging es dann zu meiner Schwester, die ich da zum letzten mal mit Kugel gesehen hab... nur 28 Stunden später wurde ich Tante 2.0.

Mir erschien die Zeit bis zu meinem Termin noch ewig, das Mama werden irgendwie unrealistisch...aber schön...
Nur einen Tag nach meiner Schwester fuhr auch ich in die Klinik, starke Schmerzen(und Zeichnen?)und die Vermutung, dass der Muttermund sich geöffnet hatte...

Wieder ging es in die gleiche Klinik (hauptsächlich wegen der Neonatologie) und wieder elend langes Warten. Nicht schön, nicht beruhigend. Nicht wieder.
Resultat, Muttermund zu, keine Blutung, Baby ok.

Vielleicht war es der Stress, vielleicht auch eine Art Rudelzwang...


Dann kam Silvester. Sehr ruhig, keine Party, kein Glamour, kein Besuch, nur zu Hause mit einem einzigen Highlight - GIPSABDRUCK um 23.30Uhr.







 Juhu, 2015 - in diesem Jahr wirst du geboren!

In der 30. Woche waren wir nocheinmal beim Babykino und haben neben den Bildern auch sehr schöne Videos bekommen. Ein richtiger kleiner Mensch ist aus der winzigen Zellkugel geworden.

Auf dem Rückweg musste ich die vielen Eindrücke erst mal bei  einem Cappuccino sacken lassen....

VERLIEBT!






Nur wenige Tage später war das Bauchshooting dran. Sehr empfehlenswert. Es ist eben doch anders mit Partner und Bauch in einem professionellen Studio...
Es wurden über 150 Bilder gemacht und ein bisschen trauere ich immer noch einigen hinterher, die mir an diesem Tag "weniger wichtig", als andere erschienen, rückblickend aber über meinem Sofa fehlen. Ich habe relativ viel nackte Haut genommen, auch wirklich Bilder, die mich später an den schwangeren Körper erinnern und befrieden sollen, falls eben doch nicht mehr alles so wird wie ich es mir vorher hart erarbeitet hatte...






























Dazu muss man wissen, dass ich seit meinen ersten Kindern immer 110kg schwer war und erst 2007 durch eine abrupte Änderung vom Ernährungs- und Bewegungsverhalten auf 58kg abgenommen hatte. Dieses Größe 36 Gefühl mag zwar einigen übertrieben erscheinen, aber ein beweglicher vitaler Körper ist einfach zu schön und sowohl Gelenkbeschwerden, als auch alle anderen Dinge hatten sich normalisiert.

Diese Schwangerschaft war damit sozusagen eine Gewissensfrage... ich wusste, wie unglücklich mein Gewicht mich gemacht hatte und wie krank. Und ich wusste, Gewichtszunahme in der Schwangerschaft ist genetisch bedingt.

Aber ein Leben erschaffen ist etwas Großes, dass ich das noch einmal erleben darf ist ein Geschenk.

Und geliebt werde ich so




  oder so :)


Es ist dennoch immer wieder schön anderen schwangeren Frauen zu begegnen, um dieses "das-muss-so" Gefühl zu bekommen. So geschehen bei unserem Geburtsvorbereitungskurs in der Klinik. Die keuchten alle, hah! Und rund war´n se´ auch! Und überhaupt, alles schön:)

Nach bereits 2 mehr oder weniger gelungenen Geburten gab es nicht so viel Neues für mich zu hören, außer vielleicht dem Hinweis: "Lass den Wannentest weg, wenn du dir nicht sicher bist, ob du Geburtswehen hast...und besser schon losfahren, wenn die Wehen alle 10 Minuten kommen. Bei dritten Kind kann es schnell gehen!"

Aber erst mal hatte ich noch ein anderes Problem:

Mein Baby lag in Woche 33 plötzlich wieder in Beckenendlage und meine Gynäkologin, die mein erstes Kind schon vor 20 Jahren begleitet hat, klärte mich vorsorglich über die Risiken auf und redete mir ins Gewissen es nicht auf eine unterstützte "natürliche" BEL Geburt ankommen zu lassen, da ich mit den 16 Jahren zwischen der letzten Schwangerschaft und jetzt, den Rekonstruktionen der Bauchdecke und vielen kleinen weiteren Risiken im Ganzen betrachtet ein viel zu hohes Risiko eingehen würde. Für mich und für´s Kind.


Gar nicht schön. Da ich die ganze Zeit unsicher war, ob sich bereits was tut, auch hier muss ich erklären - meine erste Tochter kam nach vielen Wochen mit vorzeitigen Wehen im Krankenhaus schließlich in mit 41+6 nach einem Blasensprung zur Welt. Eine sehr lange, sehr schwere Geburt, mit Sauerstoffmangel beim Kind und einer Behinderung. Ich bekam 6 Stunden nach der Entbindung eine Spätatonie und musste operiert werden.
Meine zweite Tochter kam 3 Jahre danach zur Welt, 41+0, nach 14 Stunden, in denen die Hebamme in der Klinik meinte, sie haben keine ausreichenden Wehen, legen sie sich schlafen, morgen leiten wir ein... 2 mal hatten sie mich Nachts vertröstet, aber als ich gegen 2 Uhr zum dritten Mal zum Schwesternzimmer schlich, hielt ich bereits meine Hand von unten gegen das nach draussen drängende Baby. Die Hebamme meinte nur, sie sähe nur mal nach, damit ich mich beruhige, bekam dann aber sehr große Augen und bemerkte, dass mein Mann das wohl nun nicht mehr schaffen würde. 20 Minuten später war meine Tochter da und mir ging es so gut, dass ich fast tänzelnd ins Zimmer ging und TAGEBUCH schrieb..? HORMONE

Also... WHATEVER WILL BE, WILL BE... Who knows!


Mein Bauch in Woche 34

Ja, so war das. Also auf ein Neues, BEL und 2000g und 40cm, noch immer kurz und breit, LOL.














Endlich ist mein neuer Personalausweis fertig, mit neuem Namen! Ich freu mich!

Was noch geschah: In Woche 35 lag das Baby wieder in Schädellage. Die Drehung selbst hab ich nicht bemerkt, aber sehr wohl eine veränderte Bauchform und kleine Händchen ganz unten links...

Weil ich mich immer davor gedrückt habe, hat mein lieber Mann dann eine Nachsorgehebamme für mich angerufen und das geniale daran war, sie wohnt erstens in unserer Straße, in Sichtweite und zweitens war sie mir sehr sympathisch und legte eine angenehm natürliche Einstellung an den Tag, auch unterstützt sie mich bei dem Versuch trotz Bruststraffung zu stillen. Eigentlich ist das ausgeschlossen, da die Brustwarzen komplett versetzt wurden und damit alle Milchleiter durchtrennt, aber wie durch ein Wunder hat sich nicht nur der Körper optisch "ver-mamma-t", sondern auch funktionell und ich habe bereits jetzt etwas Vormilch und die Brust an sich arbeitet sich warm.

Dann haben wir uns in der 36. Woche in meiner Wunsch Klinik angemeldet. Ich habe gleich auch einen Termin bei der Anästhesie gemacht, um zu klären, ob ich trotz kaputter Bandscheibe im Notfall eine PDA haben kann. Die brauchte ich zwar bisher nicht, aber ich hab tatsächlich unglaublich Angst, weil ich die Schmerzen nicht einschätzen kann und so einen Horror, wie beim ersten Kind will ich nicht noch einmal erleben. Außerdem ist mein Körper entweder durch das Alter und das Schmerzgedächtnis, oder durch die vielen Operationen sehr sehr viel empfindlicher als früher...
Ich habe also alles ausgefüllt, viel gelacht, die Hebammen sind Klasse und bin wohlvorbereitet nach Hause.

In Woche 37 haben wir endlich nach einem Auto geguckt. Bisher war mein Mann "Aus-Prinzip-Radfahrer" und ich Aus-Prinzip-Kombifahrer", aber meinen alten Kombi hab ich genau vor einem Jahr verkauft und danach fuhren wir zur "Überbrückung" den ererbten Youngtimer, den man auf dem Hochzeitsfoto sieht. Nett, sehr schnell, aber nicht praktisch.

Clever, wie ich bin, habe ich mir beim Kaufen des Kinderwagens auch keine Gedanken gemacht, wie riesig ein Kofferraum für einen Emmaljunga sein muss. Da geht nur Volvo, das haben die Skandinavier so ausgetüftelt... aber nein, ein Volvo wurde es nicht.

Es ist genau die Marke, die ich nie wollte, zu aufdringlich, zu eitel, zu elitär, oft mit "Schrankwand" drinnen (Holzeinlage) - WER BRAUCHT DAS?

Aber dann.....

...startete der Motor...


und ich bekam eine Gänsehaut... er ist der Schönste, den ich je gesehen hab (das Mutter Syndrom), dunkelblau, wie der Kinderwagen und Sitze so warm und zärtlich, wie...äähhmm - besser (Witz!, sorry Schatz).

Aber mal im Ernst - ein schönes Auto und eine Katze sind besser als gar kein Mann!

Genug geblödelt, wir haben noch 2 Wochen und mir geht langsam die Puste aus.

Jetzt finden meine Arztbesuche bereits einmal in der Woche statt. In Woche 37 war die geschätzte Größe des Babys schon 47cm und 3200g!!!


Oops...

Bisher brauchte ich 42 Wochen für 2600g und im zweiten Versuch 41 Wochen für 3390g.
Würde dieses Baby so lange in mir wohnen, würde es das definitiv toppen.







Die letzten Tage habe ich mit abnehmender Ausdauer, zunehmender Unruhe und ziemlich starkem Druck nach unten eher schläfrig, als wach verbracht.

Maximalleistung, nähen, Babysachen waschen....
















Kugelrund in Woche 39

Ich wiederhole mich hiermit gerne...



 Baby - Ready when you are!















Dienstag, 3. März 2015

Das zweite Trimester - Woche 14 bis 26

 Das zweite Trimester - Woche 14 bis 26

Am Tag des Screenings war ich furchtbar aufgeregt. Ich hatte mir die Wahrscheinlichkeiten angesehen und für Frauen um die 40 sah es gar nicht gut aus.
Ein weiterer Belastungspunkt war, dass ich zu diesem Zeitpunkt schon wusste, dass ich eine Fruchtwasseruntersuchung ablehne und eine Abreibung nur bei Trisomie 13 in Frage käme. Alle Einzelentscheidungen führten dazu, dass ich erkannte, ich wäre unfähig klare Entscheidungen auf Grund von Wahrscheinlichkeiten zu treffen....

Vor der eigentlichen Untersuchung fand ein nettes Aufklärungsgespräch statt und ich hatte die Möglichkeit alle meine Bedenken und Ängste zu äußern. Dann ging es auf die Liege...



Die Ärztin war gründlich und sehr positiv gestimmt. Am Ende verließen wir die Praxis mit erleichternden Werten:

Trisomie 13 - 1:19730
Trisomie 18 - 1:6292
Trisomie 21 - 1:2562

Woche 16




Endlich waren mir gleich 2 Ängste genommen, erstens konnte ich eine tiefere Bindung aufbauen, da ich nicht mehr über das Leben meines ungeborenen Kindes entscheiden musste, konnte, sollte.... und dann sank das Risiko einer Fehlgeburt auch täglich. 
In den folgenden 2 Wochen schafften wir eine ganze Menge, wir sahen uns insgesamt 20 Wohnungen an, mieteten eine davon, wir gingen mal wieder tanzen, bzw. zeigten uns der Öffentlichkeit... und richteten unsere erste richtige gemeinsame Wohnung ein.

Woche 17





In Woche 17 habe ich es dann wohl übertrieben, was sich durch ziemliches Ziehen und sich nicht beruhigenden Krämpfen äußerte.
Zur Absicherung fuhren wir in die Klinik.

Die hatten grad sehr viel zu tun und so warteten wir drei Stunden und meine Nerven lagen schon blank, als wir endlich dran kamen.

Dem Baby ging es gut, der MM war zu, Herztöne sichtbar. Magnesium und vor Allem mehr Ruhe wurde mir empfohlen.

Also beschäftigte ich mich mehr mit leichten Tätigkeiten, wie z.B. dem Nähen... Dafür erschien es mir nach den ersten dunkelblauen Nähanfällen sinnvoll mal herauszufinden, ob ich vielleicht die eine oder andere Rüsche annähen könnte. Von meiner Schwester, die nahezu zur gleichen Zeit schwanger geworden war, hatte ich den Tipp mit dem Babykino nördlich von Berlin. Und so machten wir dort voller Vorfreude einen Termin für Woche 17.



Kleines Mädchen ganz groß, 11cm Glück


Es waren sehr schöne 15 Minuten und kurz danach konnten wir der ungläubigen Verwandtschaft mitteilen, dass ich wieder Mädchenmama werde.



Eine Woche später passierte mir dann ein Missgeschick, welches ganze 3 Monate brauchte, um zu heilen.
Ich rutschte aus und fiel. Recht heftig.
Ich konnte nur mit Hilfe aufstehen und Treppensteigen ging ab da nur noch mit Hilfe. Tango oder ausgedehnte Spaziergänge ausgeschlossen.
Fruchtwasser hatte ich keins verloren, dem Baby ging es gut. Physiotherapie und Bandagen sollten helfen. Und ...Ruhe.
Gar nichts für mich.

Bald bemerkte ich auch eindeutige Kindsbewegungen. Das Flattern ab Woche 11 hatte mir kaum einer geglaubt, aber nun begann ich mir vorzustellen, wie sich 3,5kg anfühlen, wenn 200g so stark zu fühlen waren?



Ich versuchte trotz der Einschränkungen noch zur Uni zu gehen, das Semester hatte ja gerade erst begonnen, aber nach einigen Malen mit Bauchziehen und totaler Erschöpfung ließ ich es in der 20. Woche dann bleiben. Mit 20 war ich bis zum letzten Tag aktiv und beweglich gewesen, dieses Schwäche Gefühl und die "Unselbstständigkeit" machten mir schwer zu schaffen...Schwerer war ich sowieso, erheblich, denn normalerweise war ich mindestens 5 Abende in der Woche für einige Stunden tanzen und Tango ist wesentlich anstrengender, als es aussieht. Ähnlich wie Pilates mit Stimulation der tieferen Muskulatur. Ich glaube genau diese hatte ich aber zu diesem Zeitpunkt schon in Kuschelmasse umgewandelt. Ich brauchte auch nicht mehr versuchen in die Umstandsjeans zu kommen, denn sitzen darin war kaum auszuhalten. Also "verschlabberte" ich endgültig und zog Leggings an.


In der 22. Woche stand die reguläre Feindiagnostik an und wir gerieten auf dem Weg dorthin in einen Baustellenstau. Der Termin konnte trotz Anruf nicht gehalten werden und es ist unglaublich, wie sehr man auf diese Babygucktage hinfiebert... Ich war richtig niedergeschlagen. Wir parkten das Auto dann einfach in einer leeren Parktasche im Stau und liefen ein bisschen, auf der Suche nach einem gemütlichen Thailänder für ein wärmendes, beruhigendes rotes Curry mit Kokosmilch.

Beim Essen entschied ich - ich brauch Babygucken, es tat ja überall immerzu weh. Ich fühlte mich so so schwach, ich wollte sehen, dass mich ein Baby anzapft, dass es sinnvoll ist und nicht etwa nur das Befinden eines alten trägen Weibes in Leggings...

Ich war nie älter als in dieser Zeit.

Auf der Babywelt 2014 (MESSE) gab es laut Ankündigung einen 3D gratis Ultraschall - da musste ich hin!
Ich stand 5 Minuten nach Kassenöffnung am entsprechenden Stand und war...zu spät.
Und es kamen immer mehr schwangere Weibchen, die ihr Baby sehen wollten. Ich kam mit einer Ärztin und einer Hebamme ins Gespräch, Bahasa Bahasa sagen die Indonesier, bisschen Smalltalk, soziale Interaktion.. und irgendwie gab es plötzlich den Hinweis nocheinmal um 12 zu kommen, sie würden den Arzt mal fragen, ob ich noch dazwischen passe...

Ich passte!




In der 23. Woche gab es dann endlich den neuen Feindiagnostiktermin und alles war unauffällig.  Die kleine Maus hatte schon 500g. Alles dran. Wieder ein Meilenstein!


Wir schauten uns in dieser Woche einige Kliniken an und in einer fühlte mich sofort heimisch. Alles war ruhig und warm und sehr erdig gehalten. Die Hebammen hatten Herz und Schnauze, wie man in Berlin sagt, am rechten Fleck und vor allem hatten sie Humor. Definitiv m e i n e  Wunschklinik, keine Massenmedizin, sondern Vertrauen durch Erfahrung und Stärkung der Frau als selbstbestimmtes Wesen.


23. SSW



Und so endete das zweite Semester, die hochgelobte "entspannte" Phase der Schwangerschaft :)


23. Schwangerschaftswoche